Günzburg (Hallenturnier), 10.03.2012

Nossa, nossa.


Ich war dabei, als die Akte Günzburg, die Deutsche AOK-Hallenfußball-Meisterschaft 2012, aufgeschlagen wurde. Und nach Jahren, in denen wir immer antraten, um nicht die Rote Laterne zu bekommen, sollte es diesmal etwas anders laufen.

Unsere Mannschaft, AOK Nordost Berlin, setzte sich aus alten Bundespokal-Veteranen (allen voran Silberrücken Frank Müller, Torsten Trautvetter, Christian Baier, Ulf Schneider) und den Jungen Wilden (Florian und Benjamin Grundmann, David und Sascha Voigt, Steven Süß, Marcel Reiss) zusammen.


Am Freitag fuhren wir in drei Autos die 600 km ins bayrische Lauingen. Die Fahrt schien kein Ende zu nehmen. Ich dachte nur, hoffentlich ist im nächsten Jahr das Turnier nicht wieder so weit entfernt. Am frühen Abend kam unser Voigt-Wagen als letzter an. Die anderen hatten es sich schon im idyllischen Restaurant gemütlich gemacht. Nachdem auch wir unsere Zimmer bezogen hatten, konnte unsere Taktikbesprechung gleich losgehen. Zum Bier und der sehr reichhaltigen bayrisch-schwäbischen Küche bereiteten wir uns professionell auf den morgigen Tag vor. Dabei wurden auch Tricks aus anderen Sportarten verwendet, wie das Waxen von Christian Baiers Essen. Flo Grundmann schlang seinen Strammen Max nicht etwa, er genoss ihn sichtlich. Unser Benjamin G. musste am längsten auf seinen Seniorenteller warten. Der Pürierstab war wohl kaputt. Der Wirt, ein Schwabe im Exil, gab uns noch eine Runde Obstler aus und informierte uns über das reichhaltige Nachtleben. Also stürzten wir uns auch ins selbige. In einer Cocktailbar fanden wir dann Unterschlupf. Nur nicht zu viel feiern.

Am Samstag um acht ging es dann mit gepackten Sachen los zur Nordschwabenhalle in Höchstädt. Wir bekamen alle Infos und einen Kasten Wasser und zogen uns um. Das Team aus Mecklenburg-Vorpommern hatte kurzfristig abgesagt, sodass wir diesmal der einzige Vertreter der AOK Nordost waren. Frank hatte im Programmheft tiefgestapelt. Insgeheim rechneten wir uns aber einige Chancen aus. Das Turnier war schon im vollen Gang, als wir unseren Platz in der hinteren Ecke der Halle einnahmen. Schnell machten wir in unserer Gruppe den ärgsten Konkurrenten aus. Regensburg war mit vielen Fans und einem Bus voll Alkohol angereist. Und als amtierender bayrischer Hallenmeister waren sie sehr selbstbewusst. Unser erstes Spiel hatten wir gegen die Mannschaft aus Erfurt. Mit der Startformation Trauti im Tor, Steven und Flo in der Defensive und vorne die beiden Voigt-Brüder. Wir mussten erst richtig ins Turnier finden und gewannen nach Toren von David und Flo mit 2:0. Marcel hätte allein das Ergebnis höher ausfallen lassen können. Nun ging es im zweiten Gruppenspiel gegen Regensburg. Die nahmen uns wohl nicht ganz ernst, denn durch Treffer von Flo, Steven und 2x David bügelten wir sie 4:0 ab. Vor dem letzten Spiel gegen Ostwürtemberg versprachen uns die Regensburger einen Kasten Bier, wenn wir siegen würden. Denn nur so könnten sie noch weiter kommen. Bierkasten hin oder her, wir schossen sie mit 5:1 (Sascha, David, Flo, Benny und nochmal Sascha) aus der Halle. Nur Trauti ärgerte sich über das blöde Gegentor.

Endstand Gruppe C
1. Nordost Berlin 9 Punkte 11:1 Tore
2. Regensburg 4 Punkte 8:7 Tore
3. Ostwürtemberg 3 Punkte 4:9 Tore
4. Erfurt 1 Punkt 5:8 Tore

Im Viertelfinale wartete dann der Zweitplatzierte der Nebengruppe, Nordwest Lippe, auf uns. Die Nervosität war uns in der K.o.-Runde anzumerken. Steven kassierte für seine Diskussion mit dem Schiri eine 2-min-Strafe. Aber wir ließen uns die Chance aufs Halbfinale mit dem 2:0 (Sascha und David) nicht entgehen. Nun folgte eine längere Pause für uns, da nun eine Zwischenrunde der bisher ausgeschiedenen Teams gespielt wurde. Nach 1 ½ Stunden stand dann unsere Halbfinale an. Es ging gegen die auch bisher ungeschlagenen Gastgeber aus Günzburg und seine lautstarken Fans. Entweder brachte Florian die Stimmung auf den Rängen dazu oder er dachte sich, wenn keiner gegen uns ein Tor schießen will, müsste er sich selbst darum kümmern. Also hielt er an der Mittellinie seinen Fuß in einen Schuss des Gegners, den er dann unhaltbar an Trauti ins eigene Tor ablenkte. Sollte es das gewesen sein? Alle Mühe umsonst? Sichtlich durch seinen Fehler angespornt machte er mit zwei Toren alles wieder gut. Den dritten Treffer zum 3:1 steuerte Sascha bei. Finale. Im zweiten HF siegte Rheinland-Pfalz Mayen gegen die Truppe aus Mittelfranken. Aber vorerst hatten wir wieder eine lange Wartezeit, da nun die ganzen Platzierungsspiele anstanden. Wir waren ja selbst schuld. Warum mussten wir denn auch ins Finale kommen? Nach weiteren 1 ½ Stunden war dann unser großer Auftritt im 41. und letztem Spiel des Tages. Zu den Klängen von AC/DCs Hells Bells betraten beide Mannschaften unter Nennung der Namen und Rückennummern das Spielfeld. Gänsehaut machte sich bei mir breit. Im Spiel zweier ebenbürtiger Mannschaften gingen wir durch Steven in Führung. Aber Mayen kam dann noch zum Ausgleich. Die Spannung neben dem Platz war kaum auszuhalten. Frank, der die Fotos machte, schien vor Aufregung seinen Apparat fallen zu lassen. Dann kam die Durchsage von der Turnierleitung, dass die letzten 2 Minuten angebrochen sind. Mayen war nun in der Drangphase. Zum Glück scheiterten sie am gut aufgelegten Trauti oder der Latte.
Dieses Hin und Her leid, schnappte sich Steven in der eigenen Hälfte den Ball und zog unwiderstehlich in Richtung Mayer Tor. Mit letzter Kraft drosch er den Ball in die Maschen. Noch ein paar angespannte Sekunden und dann zählte die Halle runter. 5, 4, 3, 2, 1, Aus. Unbeschreiblicher Jubel. Nach unserem Tanz im Mittelkreis und dem Siegerfoto musste die Nachricht gleich an alle weitergegeben werden, die nicht mitkommen konnten. Frank war vollkommen fertig, dass er mal als letzter die Halle verlassen hat.

Schnell fuhren wir zurück nach Lauingen, um uns für die Abendveranstaltung fertig zu machen. Als wir im Stadtsaal in Dillingen auftauchten, wurden wir mit lautstarkem Jubel begrüßt. Der ganze Saal skandierte: BERLIN, BERLIN, WIR FAHREN NACH BERLIN.
Immer wieder durften wir uns anhören, dass wir doch immer die Spaßtruppe waren. Im kurzweiligen Rahmenprogramm traten die Pepper-Girls & Friend auf. Nach dem Essen kam dann die Siegerehrung. Alle Mannschaften bekamen einen Pokal. Dann wurden noch Preise für den besten Torwart (Trauti fehlte nur ein Punkt), den besten Torschützen (diesmal 2) und die besten Fans (Regensburg) vergeben. Zur Überraschung von einigen, aber nicht für ihn selbst, wurde David zum besten Spieler des Turniers gewählt. MVP, MVP,MVP!!! Dann schlug unsere Stunde. Wir hatten den Pokal und stemmten diesen glücklich in den Abendhimmel. Frank versicherte dann auch allen, dass im nächsten Jahr das Turnier in Berlin und nicht woanders stattfinden wird. Nun konnten wir mit allen (besonders mit den Regensburgern) ausgelassen feiern. Linkin Park bekam stimmlich Konkurrenz von uns. Benjamin G. hat seinem Handy ein neues Design verpasst. Und Sascha. Was soll ich über Sascha erzählen? Unser selbsternannter MDP konnte feiern.

Nachdem wir dann am Sonntag endlich aus den Betten kamen und teilweise gefrühstückt haben, fuhren wir dann wieder Richtung Heimat. Ein rundum gelungenes Wochende neigte sich dem Ende zu. Das Turnier war klasse organisiert. Die Unterkunft war gut und preiswert. Und die geile Abendveranstaltung mit dem duften DJ ist schwer zu toppen. Unser Dauergrinsen werden wir noch lange Tage beibehalten.

Es war einfach sowas von legen... Wartet, es kommt gleich ! ...där! Legendär!!!

Euer Headcoach Christian Szabo

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