Kiel (Hallenpokal), 19.03.2005

Willst Du viel, fahr nach Kiel!

jetzt waren wir also auch einmal im hohen Norden, um die Gastfreundschaft dieses Landstriches zu testen und mal so richtig zu zeigen, wie guter Fußball aussieht. ;-)

Die Fahrt lief völlig locker und reibungslos. Wir fuhren mit insgesamt 4 Autos ab, wobei uns wieder einige gute Spieler aus Brandenburg unterstützten. Nachdem wir uns alle auf dem Rasthof ”Stolper Heide” getroffen hatten, fuhren wir zielstrebig weiter, um dann nach ca. 200 Km auf dem ”Rasthof Stolpe” einen Zwischenstop einzulegen ... Wir dachten schon wir sind im Kreis gefahren.


Das erste Ziel war die Pension Lucija im Schusterkrug 11, eine Unterkunft der Extra-Klasse, mit allen nur erdenklichen Gimmicks, die es gibt. Es gab schicke Doppelbetten mit sehr weichen Matratzen (Frotteebezogen, also kuschelig hart), Teppiche aus den 70ern, Tapeten aus Zeiten, als Kiel wohl noch zu Dänemark gehörte, und als besonderen Clou eine kombinierte Naßzelleneinheit mit Exkrementenauffangschüssel - kurzum Dusche mit Klo !

Nachdem wir dann in unserem Hotel ... nein ... das kann man so nicht sagen, also nachdem wir in unserer Pension ... nein, so kann man das auch nicht sagen ... nachdem wir also in unserem ... gebuchten Quartier angekommen waren, bezogen wir auch gleich unsere Zimmer. Überschattet wurde das dann nur von einigen Zwischenfällen, wie z.B. dem Festklemmen beim Verlassen der Toilette zwischen Türrahmen und Duschkabine, geschehen beim Umdrehen im ... nennen wir es mal Bad. Selbst schuld, man sollte sich schließlich vorher überlegen, was man dort möchte und sich schon in entsprechender Pose reinbegeben.
Christian wurde kurzzeitig von der modischen Farbgebung seines Zimmers geblendet, einem Mix aus giftgrün und lila (siehe Foto). Er erholte sich aber relativ schnell wieder davon. Außerdem fiel das teilweise nicht auf, da die Tapete sich an einigen Stellen sowieso abhob.

Gut, Kritik hin und her, dafür war das Quartier billig. Da passt am besten der Vergleich zu einer BKK: billig muß nicht gut sein. ;-)) (der Außendienst hinterläßt seine Spuren ...)

Das Frühstück war soweit ok und gab weiterhin Anlass zu jeder Menge Heiterkeit. Alle nahmen es im Endeffekt mit Humor. Auch die statistischen Werte unserer Mannschaft sollten hier erwähnt werden, da die 10 Spieler durchschnittlich 38,3 Jahre alt waren und 84,5 Kilo bei 179,2 cm wogen. Wir waren also (Fans und Stefan Heim ausgenommen) eine kleine, alte, dicke Mannschaft !

Das Spiel selbst, zu dem sich Alex im Anschluß äußern wird, verlief planmäßig ohne unvorhergesehene Zwischenfälle. Ein Lob an dieser Stelle an die Organisatoren von Kiel.
Die Auslosung jedoch verlief in kühler Atmosphäre. Es gab zwar Freibier, jedoch waren nur wenig Mannschaftsvertreter anwesend. Von der AOK Rheinland wurde mir mitgeteilt, dass am Anfang sogar das Licht dort aus war, so dass die Stimmung quasi auf dem Siedepunkt war, als Alex und ich dort eintrafen. Da verwundert es auch nicht weiter, dass die Teilnehmer trotz Freibier nach der Auslosung schnell wieder andere Örtlichkeiten aufsuchten, eine der Beliebtesten stellte da das Brauhaus in Kiel dar. Dort verbrachten wir dann auch den restlichen Freitagabend, bevor sich die Truppe so langsam teilte und jeder seiner Wege ging.

Was die Abendveranstaltung anging, so gehen die Meinungen auseinander. Dort war die Organisation nicht so besonders. Größter Kritikpunkt war das Essen. Qualitativ gab es nichts zu meckern, quantitativ jedoch war das, was geboten wurde, mehr als dürftig. Die Organisatoren kamen auf die theoretisch gute Idee, die Verpflegung in drei Stufen abzuwickeln. Abgesehen davon, dass dieser Plan an der Disziplin der Anwesenden scheiterte (wer bitte verlangt bei Partywilligen auch, dass sie fast zwei Stunden anderen beim Essen zusehen?), reichte das Essen nicht für alle. So passierte es also, dass die, die wirklich brav bis zum Schluß gewartet hatten, in die Röhre geschaut haben, was das warme Essen anging. Es war schon ein grotesker Anblick, die Schlange der Anstehenden zu sehen, die sich eigentlich nur dadurch verkürzte, weil immer mehr zum kalten Bufett wechselten. Nur gelegentlich kam der Koch mit ca. 5 Stück frisch gebratenen Fleisches an, die er dann in die Behälter warf. Jeder wird sich denken können, dass die nicht lange gereicht haben, und bis die nächsten 5 fertig waren, dauerte es ein Weilchen ... ;-)
Ein weiterer Kritikpunkt war, so kurios es klingt, die Stromversorgung des Gebäudes, wo die Veranstaltung stattfand. So gab es mehrmals einen kompletten Musikausfall, weil der Stromkreis nicht ausreichend abgesichert war. Zuerst mußte der DJ auf jegliche Lichteffekte verzichten, denn die brachten zusammen mit dem Kühlagregaten des Hauses den Stromkreis zum kollabieren. Letztendlich mußte er auch noch etwas seinen Bass rausdrehen, weil die Endstufe des Subwoofers auch zu viel Strom zog. Somit war die Atmosphäre ersteinmal alles andere als partymäßig.
Ein Lichtblick jedoch war der DJ selbst. Er meisterte die Situationen ziemlich gut, hatte seine Fühler in der Menge und spielte die passenden Hits, um die Stimmung immer wieder hochzureißen. An dieser Stelle ein großes Lob.
Mit fortschreitender Zeit kamen auch keine Pannen mehr vor, und der Abend war rundrum gelungen.

Fazit:
Das Wichtigste ist und bleibt bei einem Bundespokalturnier nun mal das Spiel, auch wenn man da geteilter Meinung sein kann. ;-) Und das haben sie Organisatoren sehr gut hingekriegt.

Stefan

PS: Wer gerne eine CD mit den Fotos haben möchte, kann diese wie immer bei mir anfordern, dann natürlich auch in voller Auflösung und Anzahl.

Zum ersten Mal übrigens dabei: Das Turnier der BSG AOK Berlin auf DVD, zusammen mit allen Widrigkeiten der Unterbringung! Diese ist bei mir zum Unkostenpreis von 5 Euro zu bekommen und darf natürlich auch weiter kopiert werden.





Der Turnierbericht von Alex:

Die AOK Berlin/Brandenburg traf in Gruppe A (eine Vierergruppe) auf die Teams von Leer, Bad Tölz und Erfurt. Erstes Spiel 10:07 Uhr; die Halle war in der Nähe unserer Pension.
1. Spiel:
B/BRB vs. Leer 2:1
Leer hatte bis kurz vor Turnierbeginn lediglich 4 Spieler und sammelte noch einige Strategen aus anderen Teams. Dadurch schien es, als würden wir sie unterschätzen ...
Dennoch setzte der routinierte Steller (größter und schwerster Spieler) mit dem 1:0 seine Duftmarke. Auch der zwischenzeitliche Ausgleich stimmte uns nicht verdrießlich, denn der 40jährige Routinier Baier sorgte für den Siegtreffer.

2. Spiel:
B/BRB vs. Bad Tölz 1:1
Bad Tölz ist immer ein schwieriger weil kampfstarker Gegner, dennoch zeigte sich, dass unsere hervorragende Taktik des einlullens aufging. Obwohl das 0:1 kassiert wurde spielten wir konzentriert weiter und ließen die Bayern schön laufen ohne uns allzuviel zu bewegen. Schmidde setzte dann den Treffer zum Ausgleich !

3. Spiel:
B/BRB vs. Erfurt 1:1
Gegen Erfurt ging es um den wichtigen zweiten Gruppenplatz für das Viertelfinale und nur eine Niederlage hätte uns frühzeitig eleminiert. Nach einem Schmidde-Hammer konnte der TW lediglich abwehren und Alex schob gewohnt souverän ein. Danach kamen auch die Spieler zum Zuge, die sonst eher auf der Bank saßen. Das 1:1 nahmen wir mit einem Schmunzel hin und schafften es anschließend den Ball 1 Minute und 30 Sekunden in den eigenen Reihen zirkulieren zu lassen (das ist stark, weil sowas in der Halle sonst nicht geht). Die Zirkulation sah so aus, dass Bärchen (unser TW) und Schmidde sich den Ball hin und her spielten. Erfurt lief dem Ball dann hinterher und schaffte es nichtmal, in zu berühren ...

VIERTELFINALE:
B/BRB vs. Saarbrücken 0:0, 6:7 n. E. (E. = Neunmeterschiessen)
Das beste Spiel ! Beim 0:0 kann man sagen. dass das in der Halle nicht geht, aber es ging - besonders Dank Bärchen im Tor. Auch wir hatten Chancen, die leider nicht genutzt wurden, trotzdem kontrollierten wir das Spiel. Es kam, was kommen musste - das Entscheidungsschiessen.
Baier - Treffer
Bär - Niete
Alex - Treffer
Steller - Treffer
Schmidde (Matchball) - versagt
Nach fünf Schützen wurde nun Mann für Mann weitergeschossen.
Jens (Matchball) - er hätte ein Held werden können, aber versagt
Frank - Treffer
Tommy (Matchball) - unser kleinster und dünnster schoß gut, leider an den Pfosten, versagt
Ulf - Treffer
Stefan Bessert - Treffer !!!!!!!!!!
Christian Baier musste nun Treffen, damit wir noch drin blieben. Er schoß leider nur eine Möwe vom Dach und wir schieden aus.
Wir wurden sogar vom Publikum gefeiert - als Mannschaft der Herzen !

SPIEL um PLATZ 5:
B/BRB vs. Mayen-Koblenz 4:3
Eigentlich war die Luft raus. Trotzdem beschlossen wir in der längeren Pause, dass da noch was geht.
Und es ging gleich richtig los - zwei Fehler und 0:2 hinten, aber noch 8:30 Minuten zu spielen. Als gewachsene, routinierte und abgezockte Mannschaft begannen wir nun mit Fußball. Steller markierte postwendend den Anschlußtreffer und wurde beim nächsten Angriff übelst gefoult (einhellige Meinung: ”Den kann man geben !”).
Schmidde versenkte zum 2:2. Aber wenn man mal Blut geleckt hat, dann geht da auch mehr. Alex donnerte mit links volley ins rechte Dreiangel und Sven Steller legte zum 4:2 nach. Ein Schönheitsfehler führte noch zum 4:3, aber dann spielten wir wieder die ”Wir-lassen-den-Gegner-laufen-Taktik” und wurden somit FÜNFTER !

Und das bei diesen schlechten statistischen Werten ...
Aber wie bei einem guten schottischen Whiskey - es braucht auch eine Reifezeit ...
Nächstes Jahr werden wir dann fast 40 sein und vielleicht mag der eine oder andere Fan gerne mitkommen ins beschauliche Ingolstadt !

Platzierungen:
1. Ingolstadt
2. Bietigheim
3. Kiel
4. Saarbrücken
5. BERLIN/BRANDENBURG
6. Mayen-Koblenz
7. Detmold
8. Bad Tölz
9. Erfurt
10. Cloppenburg
11. Direktion Kiel
12. Köln
13. Nürnberg
14. Harz
15. Ludwigsburg
16. Leer
17. Bundesverband
18. Hohenlohe

Übrigens wäre es schön, wenn Ihr Euch in unserem GB verewigen würdet :-)

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